Dobelwiese

Der Albverein pflegt das Kleinod Dobelwiese

Die Dobelwiese ist ein ca. 18,6 ha großes Schutzgebiet und liegt ca. 1,5 km südlich der Ortschaft Albstadt-Laufen unter dem Albtrauf des Steinbachtals einem Seitental der Eyach. Das Kalkflachmoor liegt in einer Höhe von 700-760m NN.

Die bewegte Geländeoberfläche in Kombination mit der nach süd-osten ausgerichteten Hangneigung gibt Hinweise auf den Untergrund: Hier stehen die zu Rutschungen neigenden Ornatentone des Braunen Jura an. Auf diesem stark tonigen Untergrund kommt es an der Grenzschicht zum weißen Jura zu Quellaustritten. In den 3 Dobelwiesen tritt stark kalkhaltiges Quellwasser, mit geringer Schüttung, flächig aus. Dadurch konnte sich ein von Kalksinterguss durchsetztes sehr seltenes, ja fast einmaliges, Kalkflachmoor entwickeln.

Die gesamte ca. 18,6 ha große Fläche gliedert sich in eine nicht bewirtschaftete und von dichtem Baumwuchs bewachsen Fläche. Hier fließt die größte Menge des kalkhaltigen Quellwassers ab. Dadurch konnten sich hier im Lauf der Zeit Tuffsteinbänke ausbilden.

Ein Davellseggenquellmoor auf dem, neben der namensgebenden Davall Segge, weitere seltene Orchideen, Wollgrasarten, Seggen und Pflanzen wachsen. Ein kleiner im Sumpfgebiet gelegener Teich bietet Amphibien, Insekten und Kleinlebewesen einen idealen Lebensraum.

Eine von einem kleinen Rinnsal durchflossener kleiner Wiese, die an ihrem südlichen Rand trockene Zonen mit ihren dafür typischen Pflanzen aufweist.  

Die ganze Fläche wird vom unterhalb fliesenden Steinbach entwässert.

Geschichte: Für die Bauern der kleinen Mühlensiedlung Laufen waren die steilen und feuchten Hänge des Geländes nicht rentabel und deshalb wurde es mit Fichten aufgeforstet. Der feuchte Untergrund verhinderte aber ein gutes Wachstum und die Bäume starben ab. Der sich der Natur verpflichtende Schwäbische Albverein Laufen/Eyach erkannte 1974 welches Botanische und Geologische Juwel hier brach lag. Doch die Wiesen drohten unwiederbringlich verloren zu gehen, wenn man sie nicht regelmäßig mäht. 1980 erkannte das Regierungspräsidium Tübingen ebenfalls die Einzigartigkeit dieser Fläche und seinen Bewuchs und stellte das gesamte Gebiet unter Naturschutz. Die Dobelwiese bildet einen einmaligen Lebensraum für selten Pflanzen und Tiere. Aber nur, wenn sie regelmäßig gemäht, und die Mahd entfernt wird, so dass es zu keinem Nährstoffeintrag in den Boden kommt. 

Gegenwart: Die beiden Wiesen werden im Herbst vom Forst gemäht, und die Mahd wird von Albvereinsmitgliedern zusammengerecht, und zum Abtransport hergerichtet. 

Dafür gibt es von der Stadt ein Vesper.
Aber der wirklich große Lohn bekommt der Albverein von der Natur selbst. Denn die Natur bringt immer mehr der seltenen und prächtigen Orchideen zum Vorschein. Immer mehr der verlorengeglaubten Pflanzen siedeln sich in den Dobelwiesen an. Auch die Amphibien und Insekten kehren in diesen Lebensraum zurück. 

Das alles ist der unermüdlichen Arbeit des Schwäbischen Albvereins zu verdanken. Die Mitglieder pflegen nunmehr seit fast 50 Jahren ehrenamtlich die Dobelwiesen in Albstadt Laufen. 

 Einige Albvereinsmitglieder bei der Arbeit an den Dobelwiesen mit Rechen und Heugabeln

 Diese wunderschönen Orchideen und Gräser siedeln sich auf den Dobelwiesen durch die Arbeit des Albvereins nach und nach wieder an.

Auch viele Insekten, wie Spinnen, kleine Käfer und farbenfrohe Falter lassen sich, wenn man geduldig ist, beobachten.

Der Schwäbische Albverein Laufen Lautlingen ist froh darüber, dass die Natur die Arbeit in den Dobelwiesen so reich belohnt.